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Mein Weg zum EIGENEN Online-Shop


2021 habe ich einen Online-Shop bei Etsy eröffnet und meine Überlegungen dazu hier im Blog veröffentlicht: Mein Weg zum Onlineshop. Ich war zunächst zufrieden mit dieser Lösung, jedoch war ich abhängig von Etsy, musste dort ständig Änderungen im Auge behalten, Provision zahlen, Artikelgebühren zahlen, etc. Gleichzeitig habe ich nicht von den Vorzügen der Plattform profitieren können. Die wunderbaren Menschen, die mich mit einem Einkauf unterstützt haben, haben mich meist über Twitter gefunden. Da ich schon seit vielen Jahren diese kleine Website hier für meinen äußerst unregelmäßigen Blog nutze, lag der Gedanke nahe, ein Shopsystem einzurichten.

Vorteile

Ich habe mit WooCommerce ein kostenloses Plugin, das sich nahtlos in meine Website integriert. Ich habe gewisse gestalterische Möglichkeiten, das Design meines Shops ohne großen Aufwand anzupassen und ich muss keine Provision oder sonstige Gebühren zahlen. Außerdem bin ich unabhängig von irgendeiner Plattform. Diese Domain habe ich registriert und gedenke, sie auch zu behalten. Hier habe ich eine kleine Insel im World Wide Web, die mir so schnell niemand nehmen kann.

Ich kann WooCommerce um diverse Plugins erweitern. Ich kann Zahlungsarten hinzufügen, versuchen, für Rechtssicherheit in Deutschland zu sorgen, Rabattaktionen starten, ich kann tun, was immer ich möchte. Sollte ich irgendwann höhere Anforderungen haben, stehen mir mit einer Pro-Version diverse weitere Features zur Verfügung und theoretisch ist es sogar möglich, selbst in den Quelltext einzugreifen und Änderungen vorzunehmen. Ich habe also die größtmögliche Freiheit bei der Gestaltung meines Online-Shops.

Nachteile

Die Nachteile ergeben sich direkt aus den Vorteilen. Es gibt kein fertiges System für meine Seite, das gut getestet ist. Ich laufe ständig Gefahr, Unsinn zu machen. Ich nutze zwar ein Plugin, dass das Aussehen, Preisanzeigen etc., an die deutsche Rechtssprechung anpasst, aber kann ich sicher sein, dass das funktioniert? Auch meine Rechtstexte sind ein wenig teurer geworden. Ich bin weiterhin ausgesprochen zufrieden mit dem Service der IT-Recht-Kanzlei, aber Rechtstexte für eine eigene Webseite mit Shop sind teurer als für Etsy.
Auch um diverse Zahlungsarten müsste ich mich selbst kümmern. Banküberweisung ist kein Problem, aber Paypal hat mich schon vor Herausforderungen gestellt. Es gibt auch dazu ein Plugin, jedoch traue ich mich noch nicht, das zu verwenden, da ich noch nicht genug Tests durchgeführt habe. Ich könnte auch Zahlungsarten durch WooCommerce anbieten lassen, das würde dann aber wieder eine Provision nach sich ziehen. Ich hoffe, dass diejenigen, die hier einkaufen, sich nicht davon abschrecken lassen, dass eine Zahlung nur als Vorkasse per Banküberweisung möglich ist.

Ein weiterer Nachteil ist die technische Aktualität. Mit dem Shop verwalte ich nun auch personenbezogene Daten und möchte natürlich ein möglichst (ausfall-)sicheres System zur Verfügung stellen. Außerdem muss ich mich um mögliche Kompatibilitätsprobleme selbst kümmern. Wenn einmal mein WordPress-Theme nicht mehr mit WooCommerce kompoatibel ist oder umgekehrt, wenn plötzlich Dinge nach einem Update komisch aussehen, muss ich das zunächst bemerken und dann auch zeitnah beheben.

Fazit

Die Umstellung hat relativ einfach funktioniert. Ich konnte den Shop schnell aufsetzen und mit Produkten füllen. Grundeinstellungen sind schnell vorgenommen, Kleinigkeiten fressen am Ende, wie immer, die meiste Zeit. Wäre ich finanziell abhängig von meinem Shop, gäbe es Möglichkeiten, die Nachteile zu verringern. Die Rechtssicherheit kann man gegen Gebühr prüfen lassen, weitere Zahlungsdienste einfach gegen Gebühr anbieten. Trotzdem hätte ich doch eine gewisse Sorge, dass hier plötzlich der technische Fehlerteufel zuschlägt und mein Shop einfach offline ist. Da ich aber nicht finanziell abhängig von meiner Kunst bin, bin ich unbesorgt und freue mich, jetzt hier völlig unabhängig meine Bilder verkaufen zu können, ohne, dass Server und Unternehmen auf der ganzen Welt dazu Daten austauschen müssen.

Ich bin gespannt, ob ich mit der Entscheidung glücklich werde und ergänze natürlich einen weiteren Beitrag im Blog, falls sich etwas Neues ergibt.